Drei Chöre und eine Uraufführung im Kloster

350 Besucher beim Weihnachtskonzert in Schweiklberg ‑ Motette des Komponisten Felix Eberle erklang erstmals.

Vilshofen (eh). Nicht einmal mehr auf der Empore war in der Schweiklberger Abteikirche ein Platz zu bekommen, so viele Besucher kamen am zweiten Feiertag zum Weihnachtskonzert. Aber der Andrang war berechtigt: Unter Leitung von Carola Baumann‑Moritz boten der Singkreis, der Kammerchor und der kleine Chor des Gymnasiums herausragende Leistungen. Höhepunkt des festlichen Konzerts war die Uraufführung der Motette "0 tröstliche Zeit" des Vilshofener Komponisten Felix Eberle.
Rudi Bürgermeister an der Orgel umriss gleich zu Beginn den Charakter des Konzerts. Da waren auf der einen Seite die leisen, verhaltenen und geheimnisvollen Töne in "Es ist ein Ros entsprungen`, stellvertretend für das große Wunder der Menschwerdung Gottes, auf der anderen Seite mit "In dulci jubilo" die festliche Freude über die Geburt Christi.
Das Thema des ersten Liedes, dargebracht vom Singkreis, dann auch gleich das Hauptanliegen des Weihnachtsfestes: der Frieden. "Königin des Friedens, bringe uns den Frieden", hieß es ganz laut in einer Anrufung Mariens. Verbunden damit die Bitte um menschliches Miteinander: "Gemeinsam werden wir die Nacht besiegen" und "wir wollen füreinander da sein" sang der kleine Chor des Gymnasiums.
Der Gymnasialchor war heuer Gast im Weihnachtskonzert. Die frischen Kinderstimmen hatten schon vor einer Woche im Atrium die Besucher begeistert. Besonders gut gefielen die Lieder mit Orff‑Begleitung, sie belebten den festlichen Rahmen des Konzerts.
Tragende Säule des Konzerts war der Singkreis. Bei Liedern wie "Tröstet" oder "Wie schön singt" spürte man, dass hier ein Chor sang, der schon über jahrzehntelange Erfahrung verfügt. Passende Ergänzung war der Kammerchor, der inzwischen seit 15 Jahren besteht und der mit seinen jungen Stimmen auch das anspruchsvolle "Salve Regina" hervorragend meisterte.
Singkreis und Kammerchor führten dann zum ersten Mal die Motette "0 tröstliche Zeit" von Felix Eberle auf. Das Stück trägt keinen melancholischen Charakter, sondern lebt von kraftvoller Glaubensgewissheit. Musikalisch stellt es besonders an die Sängerinnen hohe Ansprüche. Zu Ehren von Felix Eberle sangen die Chöre die Motette zweimal und brachten sie auch als Zugabe nochmals zu Gehör.
Die Leitung des Weihnachtskonzerts lag in den bewährten Händen von Carola Baumann-Moritz. Anspruchsvolle Aufführungen sind ihr Markenzeichen. Dass sie neben ihrer Arbeit am Gymnasium noch Zeit und Energie findet, mit dem Singkreis und dem Kammerchor neue Programme, einzustudieren, verdient Respekt und Anerkennung. Der große Applaus am Ende des Konzerts gehörte auch ihr.
Organist Rudi Bürgermeister begleitete gekonnt mehrere Lieder und steuerte auch alleine einige Choräle zum Konzert bei. Als der Kammerchor das "Ein Kind ist uns geboren" von Heinrich Schütz sang, saß der junge Severin Sieber auf der Orgelbank und meisterte seine Aufgabe recht tapfer.
"Gott segne und behüte dich" hieß es am Ende eines Chorkonzerts, das des Weihnachtsfestes würdig war.

Bericht im Vilshofener Anzeiger  vom 28.12.2002

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