Serenade: Vom Urwaldsong zur
Vogelhochzeit
Carola Baumann‑Moritz dirigierte Chor des
Gymnasiums, Kammerchor und Singkreis
Vilshofen.
Frohsinn und Heiterkeit waren am Sonntagnachmittag im Atrium bei der
Sommerserenade angesagt. Der Kleine Chor des Gymnasiums hatte sich als
Verstärkung den Kammerchor und den Singkreis eingeladen, und zusammen mit
mehreren Solisten und der Kindertanzgruppe der Turngemeinde wurde es eine
kurzweilige Aufführung auf hohem künstlerischem Niveau.
Im Namen des Gymnasiums freute sich Studiendirektor Alois Stöhr, zum
Konzert Elisabeth Allen aus den Vereinigten Staaten begrüßen zu dürfen.
Ihr Mann hob die Europäischen Wochen in Passau mit aus der Taufe. Als
geborene Schuster ist sie mit Vilshofen durch ihren Vater verbunden, der
am Gymnasium als Musiklehrer wirkte.
Und dann wurde nach Herzenslust gesungen. Im Mittelpunkt des Programms
stand das Thema "Vogelhochzeit" nach einer Bearbeitung von D. Wellmann.
Die drei Chöre sangen abwechselnd und auch im Zusammenklang Variationen
aus der vielhundertjährigen Geschichte des Vogelliedes. Das reichte von
einer Psalmodie aus der Zeit um das Jahr 1000 bis hin zum modernen
Schlager.
Die Chorvariationen zur "Vogelhochzeit" konnten nur deshalb ein Erfolg
werden, weil die Chöre unter der Leitung ein und derselben Dirigentin
standen: Carola Baumann‑Moritz. Als Musiklehrerin am Gymnasium kümmert sie
sich um die jungen Sängerinnen und Sänger, seit Jahren leitet sie zudem
den Kammerchor, der aus ehemaligen Mitgliedern der Chorgemeinschaften des
Gymnasiums besteht. Und mit dem Singkreis hat Carola Baumann‑Moritz ein
weitere Aufgabe übernommen, die sie mit Bravour erfüllt.
Die Lieder zur "Vogelhochzeit" stammten von bekannten Komponisten.
Heinrich Schütz war ebenso vertreten wie. Wolfgang Amadeus Mozart, Johann
Strauß, Hugo Distler und Carl Orff. Besondere Aufmerksamkeit fand eine
Improvisation nach 0livier Messiaen, einem modernen französischen
Komponisten. Da war Vogelgezwitscher in allen Variationen zu hören.
Ein Höhepunkt der "Vogelhochzeit" war ein Lied von Franz Schubert,
dargeboten von Michaela Wagner aus der 6a. Die junge Sängerin mit der
herrlichen Stimme erhielt für ihren Vortrag viel Applaus.
Mit dabei bei der "Vogelhochzeit war die Kindertanzgruppe mit Anja
Voggenreiter. Die Kleinen führten zur Musik verschiedene Tänze auf die
zeigten, wie schön rhythmische Beweg schon bei Kindern sein kann.
Einen Teil der Programms gestalteten die Chöre jeweils einzeln. Viel
Klangmalerei gab beim "Urwaldsong" des Kleinen Chores des Gymnasiums. Da
hörte man Tiger und Giraffen, der ganze Dschungel war in Aufruhr. Beim
Klassiker "Candy Man" gab es Bonbons für das Publikum.
Der Kammerchor führte drei Lieder auf. Leider musste der Chor auf vier
Männerstimmen verzichten. So wäre bei "Es liegt was in der Luft", dem
"Elefant Walk“ und "Lady Madonna" Instrumentalbegleitung nicht schlecht
gewesen.
Der Singkreis schließlich setzte auf Humor. Da gab es viel Gegackere bei
"Ich, wollt ich wär' ein Huhn", und um hübsche Waden ging es bei "Ich hab
das Fräun Helen..." Die Herren des Chores zeigten sich übrigens als
Charmeure und traten mit roter Rose auf.
Zum Gelingen des Konzerts trugen auch die Solisten bei. Längere Beiträge
lieferten Florian Wältl auf der Querflöte sowie Severin Sieber und Rudi
Bürgermeister auf dem Klavier.
Mit einem Schlager zur "Vogelhochzeit" ging die heitere Serenade zu Ende.
(F.:Erhart)
Bericht im Vilshofener Anzeiger über
das Konzert im Atrium vom
16. Juni 2002 |